Neue Herausforderungen für Werkzeugschleifbetriebe

Die Entwicklung in unserer Branche ist eng mit der Entwicklung in der verarbeitenden Industrie verknüpft. Stetig steigende Lieferzeiten bei Zulieferern und Engpässe bei Halbzeugen sind derzeit die größten Probleme.

Der Facharbeitermangel trifft uns genauso wie alle anderen metallverarbeitenden Branchen. Die Suche nach Auszubildenden gestaltet sich zunehmend schwieriger, bedingt durch die demographischen Entwicklung und abnehmenden fachlichen Kompetenzen der Schulabgänger.

Die Zahl von Ausbildungsplatzbewerbern hat schon in den vergangenen zwei Jahren rapide abgenommen. Hier wird es darauf ankommen, das Berufsbild des Schneidwerkzeugmechanikers in der breiten Öffentlichkeit bekannter zu machen und die Jugendlichen für diesen interessanten und anspruchsvollen Beruf zu interessieren.  

Die hohe Qualität unserer Berufsausbildung und unserer Meisterschule wird selbst in unseren Nachbarländern sehr geschätzt. Der FDPW konnte erreichen, dass auch Auszubildende und Meisterschüler aus Österreich und aus der Schweiz in Bad Neustadt ausgebildet werden können. Das ist in unserem eigenen Interesse. Denn mit steigenden Schülerzahlen verbessern sich auch die Ausbildungsbedingungen in unserer Berufsschule.

Es wird immer schwieriger branchenfremde Mitarbeiter einfach anzulernen. Die Komplexität der Schaftfräser up/down nimmt permanent zu, Toleranzen werden immer kleiner und die Produktivität  der Maschinen steigt fortwährend. Dafür werden in den Schleifbetrieben hochqualifizierte Fachleute gebraucht. Die Grundlage ist die Ausbildung zum Schneidwerkzeugmechaniker. Darauf aufbauend bietet die Ausbildung zum Schneidwerkzeugmechaniker-Meister in der Meisterschule für Schneid- und Schleiftechnik in Bad Neustadt die solide Grundlage langfristigen Berufserfolges.

Für die eigenen Mitarbeiter bieten  der FDPW mit der Fachakademie für Schneid- und Schleiftechnik als auch die Maschinenhersteller und Zulieferer regelmäßig eine Vielzahl von fachspezifischen Kursen und Seminaren an. Solche Angebote sollten unbedingt genutzt werden. Denn der rasanten Entwicklung moderner Fertigungsverfahren müssen sich die Schleifbetriebe permanent anpassen. Derzeit ist beispielsweise die Schneidkantenpräparation in aller Munde. Verschiedenste Forschungseinrichtungen haben sich dem Thema verschrieben und versuchen wirtschaftliche und produktive Verfahren dafür zu entwickeln.

Der FDPW hat engen Kontakt zu den Hochschulen und Universitäten und gibt für unsere Branche relevante Forschungsergebnisse an die Mitglieder weiter. Die Kommunikation erfolgt über unsere Homepage, die Verbandszeitung FORUM Scheidwerkzeug u. Schleiftechnik und Infobriefe an die Mitglieder.

Dieser Informations- und Innovationstransfer wird aller Voraussicht nach einen noch viel höheren Stellenwert bekommen. Denn es wäre fatal, wenn wir auch in Zukunft erst von neuen Technologien erfahren, wenn der Kunde das erste entsprechende Werkzeug zur Werkstattür hereinträgt.

Vorwort für die Fachzeitschrift "FORUM Schneidwerkzeug- und Schleiftechnik" Ausgabe Juni 2012. Autor: Uwe Schmidt


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